Auszug - Antrag der CDU-Fraktion auf Prüfung der Nutzungsmöglichkeiten von Grünstreifen und Wegeseitengräben für eine ökologische Vielfalt und den Artenschutz  

   
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz Beschlussart: geändert beschlossen
Datum: Mi, 08.03.2023    
Zeit: 18:00 - 19:38 Anlass: Sitzung
Raum: Gesamtschule - Nebenraum Mensa -
Ort: Schulstr. 12, 53804 Much
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

GV Schillgalies erklärt, dass die CDU-Fraktion sich ein Pflegekonzept für drei Wirtschaftswege wünsche und keinen Arbeitskreis. Welche drei Wirtschaftswege hierzu in Frage kommen, solle im Ausschuss beraten werden.

 

GV Stöcker merkt an, dass es von Vorteil sei, wenn Fachleute aus dem Tiefbau, dem Bauhof und dem Umweltschutzbeauftragten Freiburg sich abstimmen und dann entscheiden, welche Wege nach den aktuellen Vorschriften gemäht werden sollen. Es seien ausreichend Richtlinien wie zum Beispiel vom LANUV vorhanden, welche auszeigen, wie eine Mahd durchzuführen sei. Selbstverständlich dürfe auch die Verkehrssicherheit nicht außer Acht gelassen werden.

 

GV Schillgalies führt an, dass ein „drauf los“ mähen in seinen Augen aus haushalterischen Gründen nicht sinnvoll sei, da die dabei anfallenden Kosten unklar seien.

 

GVin Clauß-Tampier erklärt, dass der gemeinsame Antrag der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN konkret auf die Verringerung der Mahd gerichtet sei und somit auch zu einer Reduzierung der Kosten führe.

 

SBin Vogel pflichtet GVin Clauß-Tampier bei. Es sei wichtig für eine ökologische Vielfalt zu sorgen. Der Antrag verfolge die Ziele der Biogemeinde. Des Weiteren wünsche sie sich zum Ende des Jahres einen Bericht im Umweltausschuss über die Bilanz nach der Reduzierung der Mahd.

 

BG Schäfer erklärt, dass sich die Verwaltung bereits seit langer Zeit mit der Thematik beschäftige. Die Frage sei, wohin man wolle und welches Ziel man verfolgen möchte. Eine Verringerung der Mahd kann zwar in einer gewissen Weise zu einer ökologischen Vielfalt und zur Stärkung der Artenvielfalt führen, allerdings könne dies auch dazu führen, dass Wildkräuter, wie beispielsweise das Jakobskreuzkraut oder Brombeeren überhand gewinnen und somit ein ungewollter Effekt erzeugt würde. Einen Test an lediglich drei Wirtschaftswegen halte er mit Blick auf das angestrebte Ziel der Artenvielfalt ebenfalls für sehr schwierig, da die Vegetation überall unterschiedlich sei und somit der Überbegriff der Artenvielfalt auf Pflanzen oder Tiere konkretisiert werden müsste. Denn jede Art bedarf besondere Umstände des Lebensraums, was erhebliche Auswirkungen im Hinblick auf eine angepasste und individuelle Pflege habe.

 

GVRin Zeilinger fügt hinzu, dass eine Evaluation nach einem Jahr zu kurzfristig sei, da aufgrund der Größe des Gemeindegebietes bereits jetzt schon einige Wirtschaftswege lediglich alle 2 Jahre gemäht würden. Zudem dürfe nicht außer Acht gelassen werden, dass Wirtschaftswege, welche regelmäßig von Landwirten genutzt würden, auch durch diese oftmals selbst gemäht würden, um die Wegenutzung und Lichtraumprofile zu erhalten. Des Weiteren müsse spätestens nach 2-3 Jahren eine Mahd erfolgen, da ansonsten die eingesetzten Maschinen die ausgeschlagenen Sträucher und Bäume nicht mehr mähen könnten und dann ein kostenintensiver Personaleinsatz zum Rückschnitt des Bewuchses erforderlich sei.

 

GV Schillgalies möchte wissen, nach welchem Plan aktuell gemäht werde.

 

GVRin Zeilinger erklärt, dass das Gemeindegebiet in drei Teile aufgeteilt sei, welche nach und nach von 1 Person gemäht werde.

 

SBin Vogel merkt an, dass lediglich von Gefahren die Rede sei. Allerdings haben andere Kommunen bereits ihre Konzepte geändert, um die Vielfalt an den Wegerändern zu schützen. Mit der jetzigen Art und Weise des Mähens zerstöre man viele Pflanzen und damit auch die Insektenwelt.

 

GV Faber gibt zu beachten, dass die Unkräuter wie das Jakobskreuzkraut für die Landwirte ein sehr großes Problem seien, wenn diese aufgrund einer unzureichenden Mahd in die landwirtschaftlichen Flächen gelangen.

 

GV Stöcker fügt an, dass dies keinesfalls passieren dürfe.

 

GV Schillgalies weist nochmals darauf hin, dass dringend ein Konzept notwendig sei.

 

SB Kraus hält fest, dass ohnehin nicht überall eine jährliche Mahd erfolgen könne. Des Weiteren könne man nicht pauschal überall alles wachsen lassen, da dies ebenfalls nicht zielführend sei. Daher stelle sich die Frage, was an welcher Stelle notwendig sei zu machen, was am besten durch die entsprechenden Fachleute beantwortet werden könne.

 

GV Stöcker führt aus, dass man zwar eine Artenvielfalt habe wolle, aber selbstverständlich keine Unkräuter wie das Jakobskreuzkraut. Ebenfalls wolle man nicht, dass komplette Hänge gemäht würden, allerdings dort, wo es notwendig sei, auch mehr als nur eine Breite von ½ bis 1 m.

 

SB Gräfrath möchte von der Verwaltung wissen, ob diese in den Anträgen ein Potenzial sehe und wenn ja, wie man dem Ziel näherkommen könne.

 

GVRin Zeilinger erklärt, dass man sich mit dem Umweltschutzbeauftragten Josef Freiburg zusammen die Wirtschaftswege anschauen müsse, damit dieser aufgrund seiner jahrzehntelangen Erfahrung über die Artenvielfalt an den Wirtschaftswegen der Gemeinde Vorschläge entwickeln könne, an welchen Wegen es unbedenklich sei, dort nur alle 3-5 Jahre zu mähen.

 

BG Schäfer merkt an, dass auch für die Verwaltung kahl gemähte Hänge oder übermäßig tief ausgehoben Wegeseitengräben keine Option seien. Man werde mit Frau Zeilinger, Herr Freiburg, dem Tiefbauamt und Herrn Kettwig ein Konzept erarbeiten, um dies zukünftig zu vermeiden und entsprechend im Ausschuss Bericht erstatten.

 

GV Schippers teilt mit, dass entlang seiner Weide über einen längeren Zeitraum der Wegesrand, über eine Länge von ca. 200 m, nicht gemäht worden sei, was nun dazu geführt habe, dass die Brombeeren nun in seine Weide wuchern. Um so etwas zu vermeiden, sollten Problemstellen einmal jährlich gemäht werden.

 

GVin Karsch bittet um Mitteilung, für welche Wege man sich verwaltungsseitig entscheide, damit man sich dann auch selbst ein Bild machen könne.

 

GV Faber führt an, dass oftmals nur dort ein Kahlschlag von Hängen vorgenommen werde, an welchen Brombeeren wuchern.

 

SBin Vogel regt an, die Bürger entsprechend mitzunehmen, so dass diese auch an die Verwaltung heran treten können um mitzuteilen wo beispielsweise Wege mit einer hohen Artenvielfalt seien.

 

SB Gräfrath fragt an, ob der Antrag als gemeinsamer Antrag aller Fraktionen gewertet werden könne.

 

GV Stöcker erklärt, dass dies ein Antrag der Biogemeinde und somit aller Fraktionen sei und fasst zusammen, dass die Notwendigkeit zur Reduzierung der Mahd bestünde, durch die Verwaltung nun ein entsprechendes Konzept bzw. Arbeitspapier erstellt werde und im Anschluss hierüber eine Vorstellung im Ausschuss erfolge.

 


Beschluss:

 

Der Ausschuss beschließt, die Verwaltung zu beauftragen, ein Konzept zur Reduzierung der

Häufigkeit der Mahd sowie der Mahdbreite entlang der Wirtschaftswege zu erarbeiten. Dieses

Konzept soll in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses vorgestellt werden.

 

 


einstimmig.