Auszug - Touristische Themen und Entwicklungen in der Regiion  

   
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Digitalisierung und Tourismus Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Mo, 27.03.2023    
Zeit: 18:00 - 19:55 Anlass: Sitzung
Raum: Gesamtschule - Nebenraum Mensa -
Ort: Schulstr. 12, 53804 Much
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Frau Wermeister stellt zunächst die verschiedenen touristischen Vereine vor. Bei zweien dieser Vereine sei die Gemeinde Much Mitglied. Das seien „Bergisch hoch 4“ und „Das Bergische“.

 

Zu „Bergisch hoch 4“ trägt Frau Wermeister vor, dass nach ihrer Einschätzung die Gemeinde nicht sehr von der Mitgliedschaft profitiere. Es würden manchmal Broschüren oder Kartenmaterial aufgelegt und es fände auch mal in Messebesuch statt, direkte Unterstützung in Form von Beratung oder Initiativen erhielte die Gemeinde jedoch aktuell nicht. Man müsse dazu auch wissen, dass der Verein nur eine/n feste/n Mitarbeiter/in habe. Ein Großteil der Arbeit werde durch Ehrenamtler übernommen.

 

SKBin Zemla erkundigt sich, ob das denn so auch mit dem Verein kommuniziert werde.

 

BG Schäfer erläutert, dass man im Austausch mit dem Verein stehe und die Gemeinde Ihren Unmut auch schon mehrfach geäußert habe, sich jedoch nach wie vor kein Mehrwert in der Mitgliedschaft erkennen ließe. Es werde leider auch nicht transparent dargestellt, wie die eingezahlten Mitgliedsbeiträge für Much verwendet würden.

 

Frau Wermeister berichtet weiter, dass der Vereinsvorstand nun zurückgetreten sei. Da auch andere Kommunen mit der Arbeit nicht ganz zufrieden seien, stünde aktuell noch nicht fest, ob der Verein zum Ende des Jahres aufgelöst oder still gelegt würde oder ob sich eine andere Lösung finde. Eine Kündigung von Seiten der Gemeinde müsse immer im Herbst erfolgen.

 

„Das Bergische“ biete der Gemeinde im Vergleich einen größeren Mehrwert. Auch dort würden Broschüren erstellt. Es sei jedoch vor allem immer jemand zu sprechen, der einem mit Rat und Tat zur Seite stehe. Hier seien ungefähr 6 Fachkräfte angestellt. Die neue Geschäftsführerin sei Gabi Wilhelm. Der Mitgliedbeitrag betrage ca. 10.000 Euro pro Jahr.

 

Beide Vereine erhielten zusätzlich zu den Mitgliedsbeiträgen noch einen Zuschuss vom Kreis, der darüber auch einen Verwendungsnachweis erhalte.

 

Frau Wermeister trägt weiter vor, dass der Rhein-Sieg-Kreis ein Touristisches Leitbild entwickelt habe. Die Gemeinde Much sei dazu im Vorfeld leider nicht gehört worden. Ein Grund für die Aufstellung des Leitbildes sei, dass viele Kommunen Unzufriedenheit mit „Das Bergische“ geäußert hätten. Das habe Frau Wermeister sehr verwundert.

 

GVin Ruiters wirft ein, Sie habe sich als Kreistagsmitglied mit dem Touristischen Leitbild befasst und sei Mitglied des Ausschusses, in dem das Konzept verabschiedet worden sei. Es habe mehrere Beschwerdeführer aus anderen Kommunen gegen „Das Bergische“ gegeben, die, anders als die Gemeinde Much, nicht zufrieden seien.

Es sei heute in dieser Sitzung jedoch schwer für die Anwesenden ein 45-Seiten-umfassendes Leitbild zu beurteilen, dass sie nicht kennen würden. Ihrer Meinung nach sei das touristische Leitbild des Kreises ein guter Anfang, auch wenn zum Beispiel das Thema Barrierefreiheit noch nicht zufriedenstellend aufgegriffen worden sei.

 

Frau Wermeister stellt verschiedene Möglichkeiten vor wie die Gemeinde aber auch Vereine oder Unternehmen Förderungen auch für den Tourismus erhalten können.

Much sei gemeinsam mit den Gemeinden Reichshof, Nümbrecht und Neunkirchen-Seelscheid bei dem Projekt „Gesundheitslandschaft Bergisches Rheinland“ der Regionale 2025 als förderwürdig eingestuft worden. Anfang Mai solle es dazu einen gemeinsamen Termin geben.

Bezüglich Förderung des Radtourismus in Much sehe es leider nicht so gut aus, da hier im Moment scheinbar nur Projekte gefördert würden, die eine möglichst große Anzahl an Menschen erreichten. Im direkten Vergleich zu den am Rhein gelegenen Städten, hätten die ländlichen Regionen aktuell wenig Chancen.

Erfolgversprechender sei eine Bewerbung um eine Förderung bei LEADER. In den nächsten Jahren würden darüber Fördergelder in Höhe von  3,1 Millionen Euro in die Region kommen. Projekte würden dabei bis zu 60% gefördert. Hinzu kämen die Kleinprojekte mit einer Förderung bis zu 20.000 Euro, die besonders auch für Vereine interessant seien. Frau Hofsümmer von der Gemeindeverwaltung habe dazu bereits eine Informationsveranstaltung mit dem Vereinen durchgeführt.

 

Abschließend berichtet Frau Wermeister von den Projekten im letzten Jahr und von den Plänen für 2023. Much werde eine digitale Infostele bekommen, die gegenüber dem Kirchplatz angebracht werde. Diese werde nicht sofort komplett funktionieren, da zunächst noch Daten über den Daten-Hub von NRW eingespeist werden müssten. Das werde jedoch im Laufe der Wochen nach der Aufstellung geschehen.

 

GVin Ruiters erkundigt sich, ob die Stele auch von Rollstuhlfahrern bedient werden könne.

 

Frau Wermeister bestätigt das.

 

Herr Steinborn vom Seniorenbeirat trägt vor, es sei wichtig, auch die Ertüchtigung von Wanderwegen für Senioren und Behinderte Menschen mit in das Konzept aufzunehmen. Auf den Aufruf im Mitteilungsblatt an die Bürger, barrierearme Wanderwege zu nennen, habe sich leider nur ein Bürger gemeldet.

 

Frau Wermeister erklärt, dieses Thema sei sehr komplex. Es gebe ja nicht nur einer Form der Behinderung und DEN Senior. Man müsse hier sehr genau sehen, wen man auf welchem Weg und mit welchen Mitteln erreichen könne.

 

Der Inklusionsbeauftragte Kelbch ergänzt, er sei diesbezüglich bereits in Kontakt mit Frau Wermeister. Man könne nicht einfach alle Menschen mit Behinderung über einen Kamm scheren. Herr Kelbch bietet dem Seniorenbeirat an, auch bei dessen Sitzungen beratend zur Seite zu stehen.